An Bord eines Frachters im Sturm auf der Biskaya ist es anscheinend zu einer Panik gekommen. Zuerst brach ein Feuer im Maschinenraum der „Guana“ aus, das gelöscht werden konnte. Dann aber sprang der Motor nicht an – und der Stückgutfrachter trieb im Sturm auf die Küste der Bretagne zu.
Notfall in der Biskaya: Der Notruf ging am 27. Dezember um 1:15 Uhr bei den französischen Behörden ein. An Bord des Stückgutfrachters „Guana“, mit einer Eisenladung auf der Reise von Immingham in England in die Türkei, war ein Feuer im Maschinenraum ausgebrochen. Der Crew gelang es aber, den Brand mit Bordmitteln zu löschen.
Panik in der Biskaya
Alle Besatzungsmitglieder seien wohlauf, hieß es. Doch der Motor sprang nicht wieder an. Das 150 Meter lange Schiff (Baujahr: 1999) trieb im Sturm auf die Küste der Bretagne zu. Zum Zeitpunkt der Havarie befand sie sich knapp 100 Seemeilen (180 Kilometer) vor Penmarc’h.
Die Behörden alarmierten sofort den Bergungsschlepper ABEILLE BOURBON, der im Windschutz der Insel Ushant den Sturm abgewettert hatte. AIS-Daten deuten darauf hin, dass es der Crew anscheinend gelungen ist, eine Leinenverbindung herzustellen. Obwohl der Status des Havaristen mit „not under command“ angegeben wird, bewegt sich das Schiff mit konstant sieben Knoten Richtung Küste.
Crew fordert Evakuierung
Nach Medienberichten soll es in der Zwischenzeit zu einer Panik an Bord der „Guana“ gekommen sein. Crewmitglieder forderten eine sofortige Evakuierung. Die französische Küstenwache bestätigte, dass es eine entsprechende Anfrage gab. Ob die Crew bei den widrigen Bedingungen bereits das Schiff verlassen konnte und ob ein Hubschrauber losgeschickt wurde, ist unterdessen nicht bekannt. An Bord der „Guana“ sollen sich 20 Besatzungsmitglieder befinden.
Die Biskaya ist ein in Seefahrerkreisen gefürchtetes Seegebiet. In Stürmen bauen sich hier enorme Wellen auf. Aktuell wird die Höhe im Einsatzgebiet mit fünf bis sieben Metern angegeben.