Rügen: Greenpeace-Aktivisten entern Pipeline-Verlegeschiff

Rügen: Greenpeace-Aktivisten entern Pipeline-Verlegeschiff - Ankerherz Verlag

Umweltaktivisten von Greenpeace haben am Donnerstagmorgen ein Verlegeschiff für das LNG-Terminal vor Rügen geentert. Die Arbeiten mussten deshalb unterbrochen werden. Wasserschutzpolizei ist vor Ort.

An der Protestaktion von Greenpeace vor Rügen sind rund 30 Aktivisten auf mehreren Schlauchbooten im Greifswalder Bodden beteiligt. Einige enterten das Pipeline-Verlegeschiff „Castoro 10“ und machten sich an einem der Pipeline-Rohre fest, die an Deck des Schiffes liegen. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei wurde außerdem ein 13 Meter großes Banner ausgerollt, auf dem der Slogan „Gas zerstört“ zu lesen ist.

In einer Stellungnahme der Umweltschutzorganisation heißt es, das „überdimensionierte LNG-Projekte wie hier auf Rügen“ Deutschlands fossile Abhängigkeit auf weitere Jahrzehnte zementiere. Dies sei grundsätzlich der falsche Weg. „Um die Klimaziele einzuhalten, muss der Gasverbrauch und damit auch das Volumen der LNG-Importe in den kommenden Jahren drastisch sinken“, schreibt Karsten Smid, Energieexperte von Greenpeace

Greenpeace blockiert Pipeline-Verlegeschiff vor Rügen

Die Arbeiten auf dem Pipeline-Verleger sind wegen der Protestaktion vorübergehend eingestellt worden. Die Wasserschutzpolizei ist vor Ort. Im nächsten Schritt sollen die Personalien der Aktivisten aufgenommen werden. Weil es sich um einen unangemeldeten Protest handelt, könnte eine Straftat im Sinne des Versammlungsgesetzes vorliegen, sagt eine Sprecherin der Polizei dem NDR.

Hintergrund: Das Schiff „Castoro 10“ verlegt die etwa 50 Kilometer lange Erdgasleitung auf dem Grund der Ostsee. Diese Pipeline führt nach Fertigstellung durch den Bodden bis nach Mukran im Norden von Rügen. Geplant ist, dass LNG durch zwei Spezialschiffe in den gasförmigen Zustand zu bringen und einspeisen. Das Terminal ist auf Rügen hochumstritten. Die Insel fürchtet massive Einbuße im Tourismus.

 

Greenpeace Protest vor Rügen. Foto: Gregor Fischer | Greenpeace

 

 

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