Spaziergänger haben einen kleinen Heuler am Elbstrand des Hamburger Stadtteils Övelgönne gefunden. Das Tier ist geschwächt, doch es geht es ihm soweit gut. „Ove“ soll nun aufgepeppelt und wieder an die Nordsee gebracht werden.
Ein Heuler in Hamburg? Das ist eine maritime Meldung aus der Abteilung „Gibt’s es doch gar nicht“. Spaziergänger staunten jedenfalls, als sie das Robbenbaby in Övelgönne entdeckten. Das Jungtier, von der Mutter getrennt, wirkte schwach, war aber wohlauf. Feuerwehrleute fingen es ein und brachten es zur Erstversorgung ins Schwanenquartier nach Hamburg-Eppendorf.
Ein Heuler in Hamburg
Schwanenvater Olaf Nieß versorgte den Heuler und verpasste ihm den Namen „Ove“, in Anlehnung an den Fundort Ovelgönne. Noch am Wochenende soll der kleine Meeresbewohner in die Seehundaufzuchtstation nach Friedrichskoog (Kreis Dithmarschen) gebracht werden. Knapp sechs Wochen lang wird er dort aufgepeppelt. Dann geht es wieder in die freie Wildbahn Nordsee – hoffentlich nicht mit einem Abstecher nach Hamburg. Denn der Hafen ist ein gefährliches Terrain für einen kleinen Seehund.
Im deutschen Wattenmeer werden nach Schätzungen jährlich mehr als 7.000 Seehunde geboren. Einige hundert, die mutterlos aufgefunden wurden, päppelt man in den Seehundstationen Friedrichskoog und Norddeich wieder auf und lässt sie dann wieder frei. Heuler in Hamburg sind extrem selten.