Sterben geht weiter: mindestens 17 Menschen ertrinken vor Tunesien

Sterben geht weiter: mindestens 17 Menschen ertrinken vor Tunesien - Ankerherz Verlag

Mindestens 17 Menschen sind beim Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu fliehen, vor der Küste von Tunesien ertrunken. Unter den Opfern befindet sich nach Angaben der Behörden mindestens ein Baby. Die Opferzahl wird vermutlich noch deutlich steigen. Foto: Sea Eye.

Die Leichname seien von Rettungskräften vor Tunesien aus dem Meer geholt worden, sagte ein Gerichtssprecher der Hafenstadt Sfax zur Nachrichtenagentur AFP. Die Behörden fürchten, dass die Zahl der Toten deutlich steigt. Vier Boote sind demnach gekentert. Nach Schilderungen Überlebender sollen auf jedem knapp 30 Flüchtende gesessen haben. Die Boote waren in miserablen Zustand.

Mehr Opfer vor Tunesien befürchtet

Vor der Küste des Libanon kamen am Wochenende ebenfalls mindestens sechs Menschen auf der Flucht ums Leben. Ihr Boot kenterte am Samstag nahe der nordlibanesischen Küstenstadt Tripoli. Etwa 60 Menschen sollen sich nach Angaben von Verkehrsminister Ali Hamie auf diesem Boot befunden haben. 45 konnten gerettet werden.

Mehr als 170 Menschen gerettet

Mehrere Rettungsschiffe privater Hilfsorganisationen sind derzeit im Einsatz. Aus einem Schlauchboote, das Luft verlor, rettete SOS Méditerranée vor der Küste Libyens am Wochenende 70 Menschen aus Seenot. Darunter seien 17 unbegleitete Minderjährige. Die Rettungsaktion wurde nach Angaben der Retter von der sogenannten libyschen Küstenwache behindert. Dabei handelt es sich weniger um eine reguläre Küstenwache, als vielmehr um eine Art Miliz mit Schnellbooten. (HIER beantworten wir im Ankerherz Blog Fragen rund um die Seenotrettung im Mittelmeer.)

 

Auch die Crew der „Geo Barents„, Rettungsschiff der „Ärzte ohne Grenzen“ meldet, rund 100 Menschen in Sicherheit gebracht zu haben. Eine Besatzung der Regensburger Organisation Sea Eye ist ebenfalls zu einer neuen Mission aufgebrochen. Wir wünschen ihnen viel Glück!

Die Crews der Ehrenamtlichen geben ihr Bestes. Ihr Einsatz ist mutig und bewundernswert. Doch das Sterben auf dem Mittelmeer geht weiter.

 

 

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