Island öffnet seine in der Coronakrise geschlossenen Grenzen am 15. Juni wieder für Touristen. Allerdings mit strengen Auflagen, die sicherlich nicht jedem gefallen werden. Die Zahl einreisender „Aluhüte“ dürfte mit diesen Maßnahmen ziemlich sicher bei Null liegen.
Wie vereinbart man den Wunsch nach Einnahmen durch den Tourismus und verantwortungsvolles Handeln in Zeiten eines Virus, gegen das es keinen Impfstoff und keine Therapie gibt? Island versucht nun einen Weg der „strengen Öffnung“, wie man es nennen könnte.
Wie die isländische Regierung nun bekannt gab, dürften ausländische Besucher ab dem 15. Juni wieder auf die Insel im Nordatlantik reisen. Aber: Sie müssen zuerst einen verpflichtenden Corona-Test absolvieren. Erst nach einem negativen Ergebnis ist die Einreise gestattet. Alternativ begibt sich der Tourist 14 Tage lang in Quarantäne oder weist ein offizielles Gesundheitszeugnis vor, ausgestellt in seinem Heimatland. Obendrein ist es verpflichtend, vor der Reise eine Covid-19 APP herunterzuladen, mit der die Behörden im Fall eines Ausbruchs Infektionswege zurückverfolgen können.
Test, Zeugnis und App? Das dürfte manchen Besuchern gar nicht schmecken.
Strenge Regeln In Island
Mit strikten Maßnahmen war es Island nach einem Ausbruch der Krankheit gelungen, die Lage in den Griff zu bekommen. Bislang verzeichnet das Land 1799 bestätigte Corona-Erkrankungen und zehn Todesfälle. Zu Spitzenzeiten gab es mehr als 100 Neuerkrankungen täglich; diese Zahl liegt aktuell im einstelligen Bereich, manchmal sogar bei Null. Das Land setzt auf ein Konzept flächendeckender Tests, um Kranke zu erkennen und zu isolieren. Versammlungen von mehr als 20 Menschen sind seit Wochen verboten und die Bevölkerung ist aufgerufen, das Prinzip des „Social Distancings“ einzuhalten. Clubs, Bars und Fitnessstudios bleiben weiterhin geschlossen.
Der Tourismussektor, eine wichtige Einnahmequelle der Insel, ist durch die Corona-Pandemie hart getroffen. Die Sommermonate sind für Island besonders wichtig. Icelandair, größte Fluggesellschaft des Landes, kündigte vor kurzem mehr als 2000 Mitarbeitern. Es halten sich Gerüchte, dass die Airline, einer der größten Arbeitgeber, vor der Insolvenz steht.