Einem Naturparadies in der Südsee droht eine Umweltkatastrophe: Drei Wochen nach der Strandung des großen Bulkcarriers „Solomon Trader“ auf einem Riff unmittelbar vor Rennell Island tritt noch immer Schweröl aus. Die Lage spitzt sich zu.
Knapp 75 Tonnen Kraftstoff sind nach Schätzungen der Einsatzteams vor Ort bereits ins Meer gelang. In den Tanks des Frachters befinden sich aber noch bis zu 600 Tonnen Schweröl. Die Regierung der Salomonen hat nun Australien offiziell um Hilfe gebeten. Das Schiff, beladen mit Bauxit, war im Sturm „Oma“ nach einem Ausfall der Maschine von den Wellen in malerische Bucht Kangava Bay gedrückt worden. Die Inseln und die Korallenriffe gehören zum Weltnaturerbe. Seit 2013 steht Rennell Island auf der Gefahrenliste der Unesco, wegen Überfischung und illegalem Holzschlag.
Südseeparadies droht Umweltkatastrophe
Bergungsteams aus Australien und den USA sind vor Ort. Wegen der Lage Lage des Wracks gestalten sich die Arbeiten allerdings schwierig. Politiker zeigen sich in lokalen Medien besorgt über das mögliche Ausmaß einer Ölpest. Der Charterer des Schiffs, ein Bergbauunternehmen, hat den Havaristen bereits zum Totalschaden erklärt.
Die Salomonen sind ein Inselstaat in der Südsee, östlich von Neuguinea und nordöstlich von Australien. Wichtigster Wirtschaftszweig der kleinen wie armen Inselgruppe ist der Tourismus. Es steht zu befürchten, dass mit dem Wrack ähnlich verfahren wird wie mit dem Kreuzfahrtschiff „World Discoverer“, das vor Jahren auf ein undatiertes Riff lief und seither verottet.