Tragödie: Lotsenschoner No.5 Elbe sinkt auf der Elbe

Tragödie: Lotsenschoner No.5 Elbe sinkt auf der Elbe - Ankerherz Verlag

Tragödie bei Hamburg: Das Museumsschiff Lotsenschoner No.5 Elbe ist nach einer Kollision mit einem Containerfrachter auf der Elbe gesunken. An Bord hat es sieben Verletzte gegeben, zwei davon schwer.

Das historische Schiff war mit 43 Passagieren auf der Elbe unterwegs, als es auf Höhe von Stadersand zu einer Kollision mit dem Frachter „Astrosprinter“ kam. Wie es das kam, ist noch unklar. Es war einer der ersten Törns für das älteste vollständig aus Holz gebaute Schiff Hamburgs. Acht Monate war es in der Werft gewesen.

Lotsenschoner das älteste Holzschiff Hamburgs

Die Leitstelle löste Alarm aus, woraufhin rund 150 Einsatzkräfte ausrückten. Die Feuerwehren aus Stade und aus der Samtgemeinde Lühe sowie die DLRG waren im Einsatz, unterstützt von DRK-Notfallsanitätern und Notärzten. Ein Rettungshubschrauber wurde angefordert, um eine der Schwerverletzter mit dem Helikopter in eine Klinik nach Altona zu fliegen.

Wie es scheint, gab es Glück im Unglück. Die Feuerwehr Stade war mit Löschboot Henry Köpcke wegen eines anderen Einsatzes in der Nähe des Unfallortes. Zwei Rettungsdienstmitarbeiter, als Feuerwehrleute an Bord, kümmerten sich sofort um die Verletzten auf dem Segelschiff. Die Retter versuchten noch, das Schiff mit Pumpen zu stabilisieren. Doch leider vergeblich. Als der Schoner rasch volllief, mussten Passagieren und Besatzung eilig von Bord gebracht werden.

Der 37 Meter lange Zweimaster wurde 1883 gebaut, um die Lotsen an Bord der Schiffe zu bringen, die Hamburg anlaufen. Das Schiff hat eine bewegte Geschichte hinter sich und gilt für Freunde von Traditionsschiffen als echtes Juwel. Es umrundete unter anderem 1937 Kap Hoorn und segelte 13 Mal über den Atlantik. 2002 holte es die Stiftung Hamburg Maritim zurück in die Hansestadt. Mit Hilfe zahlreicher Ehrenamtler, Unterstützer und Förderer wurde es acht Monate lang aufwändig restauriert. Unter anderem erhielt es neue Außenplanken und einen neuen Achtersteven. Kosten: knapp 1.5 Millionen €. Erst seit dem 29. Mai (!) ist es wieder auf der Elbe unterwegs. Welch eine Tragödie für alle, deren Herz an diesem Schiff hängt!

Traditionsschiff gilt als echtes Juwel

Wie es weitergeht und wie der alte Lotsenschoner geborgen werden kann, steht in den Sternen. Das Containerschiff  „Astrosprinter“, 141 Meter lang, Flagge Zypern, war auslaufend Hamburg auf der Fahrt nach England. Wie aktuelle AIS-Daten zeigen, liegt das Schiff derzeit auf Höhe von Brunsbüttel. Vermutlich hat die Wasserschutzpolizei einige Fragen an den Kapitän.

Wir von Ankerherz wünschen der Crew der Ehrenamtler alles Gute in diesen schwierigen Tagen. Und natürlich den Verletzten gute Besserung!

 

Hinweis: Dieser Beitrag wird laufend aktualisiert. Letztes Update: Samstag, 18:45 Uhr.

Höhepunkt des Hamburger Hafengeburtstags: die Auslaufparade auf der Elbe.

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