Tödliches Unglück auf der Außenjade vor Hooksiel: Am Sonntagnachmittag ist eine 29-jährige Seglerin ertrunken, als ihre Yacht kenterte. Drei Besatzungsmitglieder konnten von den Seenotrettern in Sicherheit gebracht werden. Wie es zum tragischen Unglück kam, ist noch unklar.
Der Notruf kam um 16:15 Uhr bei der Seenotleitung in Bremen ein. Jemand hatte am Ufer beobachtet, wie die knapp zehn Meter lange Yacht etwa eine Dreiviertel-Seemeile (1.2 Kilometer) vor der Küste kenterte. Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte Nordwind der Stärke Fünf, bei anderthalb Meter hohen Wellengang. Eigentlich ideale Bedingungen für einen Segeltörn. Alle vier Segler der Yacht mit Heimathafen Horumersiel stammen aus Niedersachsen.
Unglück vor Hooksiel: Seglerin ertrunken
Der Seenotrettungskreuzer Bernhard Gruben der Station Hooksiel ließ sofort das Tochterboot Johann Fidi zu Wasser, um die Rettungsaktion zu beschleunigen und so schnell wie möglich vor Ort zu sein. Zwei Rettungsmänner nahmen mit ihm Kurs auf den Unglücksort etwa am nördlichen Ende des Muschelfeldes nahe der Wanger-Reede; der Seenotrettungskreuzer löste die Leinen und folgte dem Tochterboot.
Es dauerte nur zehn Minuten nach der Alarmierung, bis die Retter vor Ort waren. „Drei Männer, etwa Mitte 30, saßen auf dem Rumpf des gekenterten Bootes. Eine Frau trieb bewusstlos im Wasser“, berichtet Seenotretter Michael Schmitz, Schiffsführer des Tochterbootes. Über die Bergungspforte nahmen die Rettungsmänner die junge Frau an Bord der Johann Fidi und begannen mit der Wiederbelebung der bewußtlosen Frau.
Wasserschutzpolizei ermittelt
Zwei Schiffbrüchige stiegen über, der dritte Mann stand unter Schock. Erst nach mehrfacher Aufforderung kletterte er an Bord der Retter. Im Hafen von Hooksiel übergaben sie die Segler an Feuerwehrleute und die Besatzung des Rettungshubschrauber „Christoph 26“ aus Sande, der direkt am Liegeplatz gelandet war. Die Versuche, die verunglückte Frau ins Leben zurückzuholen, blieben erfolglos. Seenotretter der Station Horumersiel nahmen die kieloben treibende Yacht, die ins Jadefahrwasser zu driften drohte, an den Haken. Sie soll mit auflaufendem Wasser am Abend geborgen werden.
Wie es zum Unglück kommen konnte, ist noch unklar. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven hat die Ermittlungen aufgenommen.