Wangerooge sucht einen neuen Leuchtturmwärter – und wird mit Bewerbungen regelrecht geflutet. „Das ist wirklich verrückt“, sagt Rieka Beewen, Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters auf Wangerooge, der dpa. „Da haben wir nicht mit gerechnet.“
Doch ist das wirklich so verrückt? Die Aussicht, in unruhigen Zeiten auf einer kleinen Nordseeinsel wie Wangerooge als Leuchtturmwärter zu leben, klingt erstmal ziemlich gemütlich. Und auch romantisch. So ziemlich jedes große Medium von Zeit bis zur Zeitung mit den Großbuchstaben und auch wir als Indie-Verlag berichteten im Ankerherz Blog.
Ergebnis: 1100 Bewerbungen. Wangerooge hat offiziell 1264 Einwohner.
Bewerbungen aus ganz Europa
Dass eine gewisse Fitness für den Traumjob erforderlich ist, schreckte anscheinend kaum jemanden ab. Mehrmals täglich muss der neue Leuchtturmwärter auf den Turm steigen. 161 Stufen immerhin. Einen Aufzug gibt es nicht. Der Alte Leuchtturm von Wangerooge wies Kapitänen und Steuerleuten 113 Jahre lang den Weg. Seit 1972 wird er als Aussichtsplattform und Heimatmuseum genutzt. Vor dem Leuchtturm parkt die letzte Dampflok der Insel. Ein Kleinod im UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer.
Sogar Bewerbungen aus Tschechien und Polen trudelten auf der Ferieninsel ein. Und im Rathaus, in dem knapp ein Dutzend Mitarbeiter der Verwaltung tätig sind, gibt es nun ein Problem in mehreren Postkörben. Eine Mitarbeiterin kümmert sich um Personalwesen.
„Ihr müssen wir ihr nun unter die Arme greifen“, sagte Beewen. „Das ist alleine ja nicht zu schaffen…“
Wer auch immer den Zuschlag bekommt als Leuchtturmwärter auf Wangerooge: herzlichen Glückwunsch! Wer es nicht schafft, sich aber trotzdem auf einen Leuchtturm träumen möchte, dem sein unser „Kleines Buch vom Meer: Leuchttürme“ empfohlen. Oder der Bildband „Beacons of Light“.