Wasserflugzeug in Seenot: Das war ein ungewöhnlicher Einsatz für die Retter der Station Uckermünde. Und ein komplizierter dazu, wie sich im Stettiner Haff zeigen sollte…
Das Wasserflugzeug war zunächst im Stettiner Haff gelandet. Doch dann fiel die komplette Bordelektronik aus. Keine Chance, wieder zu starten – und dann schwappten die Wellen der Ostsee ins Innere. Ziemlich miese Situation für die Piloten aus Nordrhein-Westfalen.
Um kurz nach 15 Uhr meldete der Tower des Flugplatzes Heringsdorf die Notlage an das Maritime Rescue Co-Ordination Centre (MRCC) Bremen. Position des Havaristen: etwa viereinhalb Seemeilen (rund 8,5 Kilometer) südlich von Wapnica im polnischen Teil des Stettiner Haffs, dem Großen Haff.
Sofort schickte die Rettungsleitstelle die freiwilligen Seenotretter der Station Ueckermünde in den Einsatz. Die Crews liefen wenig später mit den Seenotrettungsbooten Eva Ahrens-Thies und Neuharlingersiel zum treibenden Wasserflugzeug aus. Fast zeitgleich waren auch die polnischen Seenotretter alarmiert worden. Sie nahmen mit einer Rettungseinheit ebenfalls Kurs auf das Flugzeug.
Dank ihrer hohen Geschwindigkeit – 38 Knoten, das sind rund 70 km/h – war die Crew der Eva Ahrens-Thies zuerst vor Ort. Ihre Besatzung stellte eine Leinenverbindung her. Kompliziert war es, die Last der Leinen über einen sogenannten Hahnepot gleichmäßig auf das Flugzeug zu verteilen. Und dies bei südlichem Wind der Stärke 4 bis 5 Beaufort und kurzer Welle. Aber kein Problem für die Profis aus Ueckermünde: Sie schleppten Wasserflugzeug und Piloten sicher ins polnische Wapnica…