Der dänische Reederei-Konzern Maersk lässt endlich Container bergen, die im Dezember 2023 von Bord ihres Großcontainerfrachters „Mayview Maersk“ in die Nordsee fielen. Im Sturm „Pia“ hatte der 399 Meter lange Frachter 46 Container westlich von Hanstholm verloren.
Das Containerschiff war zum Zeitpunkt des Unglücks auf dem Weg von Bremerhaven nach Polen. Immer wieder werden seit dem Unglück zwischen Tranum und Slette Strand Inhalte der Container angespült. Darunter Schuhe und medizinische Geräte, aber auch größere Teile wie Kühlschränke, Kompressoren oder gar Möbel.
Fünf Container wurden unmittelbar nach der Havarie am Strand entdeckt. 21 konnten bei einer ersten Suche im März auf dem Meeresboden aufgespürt werden. Sie liegen in knapp 40 Metern Wassertiefe. 20 Container gelten bis heute als vermisst. Die 21 zerbrochenen Behälter sollen nun mit einem Spezialgreifer geborgen werden.
Für diese Aufgabe hat Maersk das dänische Offshore-Schiff „Northern Victoria“ gechartert. Es verfügt über einen 20-Tonnen-Kran. Die Suche nach den vermissten Containern erstreckt sich auf ein Gebiet von fast 1.000 Quadratkilometern.
„Wir befinden uns jetzt in einer Zeit günstiger Wetterbedingungen. Daher ist es ein guter Zeitpunkt, mit der Bergung der verlorenen Container zu beginnen“, heißt es in einer Stellungnahme des Konzerns. Man werde die Bergung so schonend wie möglich durchführen, um die wilde Natur auf dem Meeresboden nicht zu gefährden.
Maersk kündigte außerdem eine Untersuchung des Vorfalls an. Man werde die nötigen Maßnahmen ergreifen, um das Risiko ähnlicher Vorfälle in Zukunft zu begrenzen. Eine Rolle spielt hierbei wohl der öffentliche Druck, den das dänische Unternehmen nach dem Unfall vor der Küste Dänemarks zu spüren bekam.
Container, die im Sturm von Bord von Containerschiffen gehen, werden ein immer größeres Problem für die Umwelt. Im Januar 2019 verlor der Großcontainerfrachter „MSC Zoe“ vor den niederländischen Inseln Vlieland und Ameland insgesamt 342 Container (hier geht es zum Untersuchungsbericht). Der Inhalt sorgte noch Monate später für Umweltschäden – und die Untersuchung brachte unbequeme Wahrheiten zutage…